Inspirations

Villa Necchi Campiglio

Dieses architektonische Meisterwerk aus den dreißiger Jahren unter der Federführung des Architekten Piero Portaluppi, gehörte schon damals zur Avantgarde, bildete die außergewöhnliche Kulisse von „I Am Love“ und stellt heute mit seinen von Rationalismus geprägten Innenräumen mit zahlreichen dekorativen Elementen des Art Déco-Stils eine Quelle der Inspiration dar. Außerdem steht es inmitten von Mailand in einem positiven Dialog mit der Natur.
Glamora Diary Inspirations Villa Necchi Campiglio
Als Architekt der Gegenwart hinterließ Piero Portaluppi seinerzeit unauslöschliche Zeichen in der lombardischen Hauptstadt: von der Banca Commerciale über das Planetarium und den Palazzo Crespi bis hin zum Projekt des „Casa del sabato per gli sposi“ (Haus des Samstags der Brautleute), das auf der V. Triennale in Zusammenarbeit mit BBPR, Umberto Sabbioni und Luigi Santarella vorgestellt wurde.
Für die von Pavia nach Mailand gezogene Familie Necchi Campiglio erwies sich diese Villa als die richtige Wahl, um ein Haus als eine Art Manifest zu errichten. Sie war Ausdruck der Zugehörigkeit zum eleganten Mailänder Industriebürgertum der dreißiger Jahre, mit großen Empfangsbereichen, einem großen Garten mit Tennisplatz und einem beheizten Swimmingpool, dem ersten seiner Art in der Stadt.
Villa Necchi Campiglio. Photo by arenaimmagini.it 2014 © FAI - Fondo Ambiente Italiano
Photo by arenaimmagini.it 2014 © FAI – Fondo Ambiente Italiano
In Anlehnung an die avantgardistischen Residenzen der damaligen Zeit in Europa (wie die von Michel Polak entworfene Villa Empain in Brüssel) wurden für das zwischen 1932 und 1935 erbaute Einfamilienhaus Impulse des Mailänder Rationalismus des 20. Jahrhunderts aufgegriffen.
Die modernistischen Einflüsse werden durch Elemente des Art-Déco-Stils aufgelockert, die sich vor allem in den Oberflächen, in der Wahl der kostbaren Materialien für die Marmorverkleidungen, in den Holztäfelungen sowie den skulpturalen Türen zeigen. Ein Gesamtkunstwerk, das über die reine Baustruktur hinausgeht.
Villa Necchi Campiglio. Photo by arenaimmagini.it 2014 © FAI - Fondo Ambiente Italiano
Photo by arenaimmagini.it 2014 © FAI – Fondo Ambiente Italiano
Villa Necchi Campiglio. Photo by arenaimmagini.it 2014 © FAI - Fondo Ambiente Italiano
Photo by arenaimmagini.it 2014 © FAI – Fondo Ambiente Italiano
Die Villa Necchi Campiglio wurde von der Familie dem FAI (Fondo per l’Ambiente Italiano) gestiftet und ist seit 2008 für die Öffentlichkeit zugänglich. Im Jahr 2009 erlangte die Villa Necchi Campiglio internationale Aufmerksamkeit als sie zur Kulisse für die tragische Geschichte des Films „Ich bin die Liebe – I Am Love“ unter der Regie von Luca Guadagnino und mit Tilda Swinton in der Hauptrolle wurde. Der Regisseur suchte nach „einem sehr rigorosen Ambiente, von außen gesehen nüchtern und im Inneren wertvoll ausgestattet, streng, aber gleichzeitig golden und warm“: Die Villa Necchi Campiglio entsprach diesen Anforderungen perfekt.
Glamora Diary Inspirations Villa Necchi Campiglio
Photo by Giorgio Majno 2008 © FAI – Fondo Ambiente Italiano
Die Innenräume und das Ambiente der Mailänder Villa diente als Inspiration für einige Motive der Creative Collection Chapter X von Glamora.
In Convivium finden sich die facettenreichen Marmoroberflächen, in Lavish die nüchterne Eleganz der durch kostbare Details beleuchteten Räume, in Amelié und Kama die Präsenz der Natur, die in die als Wintergarten gestaltete Glasveranda hineindringt, und in Spectrum die Strenge der Architektur. Sie sind alle Elemente eines neuen Dekorativismus, der neben seiner Strenge auch eine Fülle suggestiver Details enthält und auf die Gegenwart blickt, indem er die Erinnerung an die Vergangenheit neu bewertet.
Villa Necchi Campiglio. Photo by arenaimmagini.it 2014 © FAI - Fondo Ambiente Italiano